2. Bio-Kartoffel Feldtag | Wissen, Technik und die richtigen Sorten, darauf kommt es an. Dazu passt Quark und Leinöl

11
Sep
2020

Im Spreewald trafen sich Anfang September Landwirt*innen, Berater*innen, Züchter*innen und Vertreter*innen aus der Agrar-Verwaltung zum jährlichen Biokartoffel-Feldtag. Wie im Vorjahr, stieß die Veranstaltung, die vom Bioland Landesverband Ost e.V. zusammen mit dem EIP-Projekt Regionales Biogemüse aus Brandenburg organisiert wurde, auf reges Interesse. Rund 50 Menschen nahmen an der Feldbegehung mit Kartoffel-Fachberater Christian Landzettel teil, darunter auch Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Silvia Bender und Berlins Verbraucherschutzstaatssekretärin Margit Gottstein. Die Staatssekretärinnen betonten in ihren Grußworten die Bedeutung von Austausch und Wissenstransfer unter Landwirt*innen zur Stärkung des regionalen Anbaus von Bio-Kartoffeln und Bio-Gemüse.

Kartoffel-Fachberater Christian Landzettel (Foto: Sinah Oberdieck)

Zur Begrüßung hatte der Betrieb eine kulinarische Einstimmung vorbereitet: Passend zum Thema des Tages gab es verschiedene Kartoffelgerichte, dazu Quark, frisch gepresstes Leinöl und Gurkensalat. 

Frisch gestärkt begaben sich die Teilnehmer*innen dann raus aufs Feld. Passend zur aktuellen Situation auf den Betrieben, standen alle Themen rund um die Ernte im Fokus. Dabei ging es vor allem um folgende Fragen:

  • Was unterscheidet eine reife von einer unreifen Knolle?
  • Wie gehen wir im Hinblick auf die Ernte mit den Partien bestmöglich um?
  • Wie sieht eine angepasste Nacherntebehandlung aus?

Nach einem vielversprechenden Anbaujahr geht es nun darum, dass die Landwirt*innen mit bedachten Erntestrategien, der richtigen Handhabung und Lagerung der Knollen bis ins späte Frühjahr hinein eine hohe Lieferqualität gewähren zu können.

Wie unterschiedlich verschiedene Kartoffelsorten abreifen, wurde in der Sortendemonstrationsanlage deutlich. Diese wurde vom EIP-Projekt Regionales Biogemüse aus Brandenburg auf 3 Betrieben angelegt um verschiedene Sorten für den Bio-Anbau in Brandenburg – mit und ohne Beregnung – zu testen.

Auf dem Biohof Schöneiche kommt eine wassersparende Tröpfchenberegnung zum Einsatz, die eine optimale Wasserversorgung während der Vegetationsperiode gewähren soll. Vor der Ernte müssen die Schläuche dann aus den Dämmen entfernt werden. Eine Maschine, die die Schläuche möglichst schonend aus der Erde holt, wurde von der Firma Netafim vorgestellt. Anschließend erörterten die Teilnehmer*innen mit Betriebsleiter Frehn und Kai-Uwe Eisenhut der Firma Netafim über Besonderheiten dieses Bewässerungssystems im ökologischen Kartoffelanbau.

Am Folgetag konnten im Zusatzprogramm die Sortendemonstrationsanlagen auf zwei weiteren Betrieben besichtigt werden. Das Beraterteam des EIP-Projektes, Wilfried Dreyer (Naturland-Beratung) und Reinhard Bade (pensionierter Landwirt) knüpften an die Ausführungen von Christian Landzettel an. Es wurde deutlich, dass in der Sortenvielfalt ein enormes Potential für den Anbau in der Region liegt. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit wird HNEE-Stundentin Diana Kern die Sortentests auswerten und an dieser Stelle berichten.

Kartoffelsorten (Foto: Sinah Oberdieck)