
Im Kuhstall (Brodowin): Am Beispiel lernen und mit Praktiker*innen diskutieren.

In der Aula (HNEE): Vorträge zu horntragenden Kühen und Haltungssystemen
Nach der Begrüßung durch die Veranstalter*innen und Organisator*innen wagte Prof. Dr. Bernhard Hörning den Einstieg ins Thema mit den rechtlichen Aspekten im Bezug auf Hörner und Enthornung aus der Sicht des Ökolandbaus und des Tierschutzes. Er erklärte Gründe für und gegen die Enthornung und erläuterte die verschiedenen Enthornungs-Methoden. Im Anschluss warfen die Teilnehmer*innen zusammen mit Ulrich Mück, Demeter-Berater und Koordinator des Forschungsprojektes , einen Blick zurück in die Geschichte des behornten Rindes . Die interessante Reise in die Vergangenheit verdeutlichte den Weg horntragender Rinder von verehrten und respektierten Nutztieren hin zu scheinbar behornten „Bestien“.
Nach all der informativen Theorie war das warme Mittagessen ebenso willkommen wie der Szenenwechsel in den Stall nach Brodowin im Anschluss, um die von Peter Krentz eben noch mit Worten beschriebene Milchviehherde live in Aktion zu erleben. Um die Rangordnung und das damit verbundene Verhalten unter den Tieren zu veranschaulichen, wurden die Kühe vor einen ungewohnte Herausforderung gestellt: Nur auf die Hälfte der Futterplätze wurde Futter vorgelegt. Welche Kühe würden sich wohl durchsetzen und vor allem, mit welchen Mitteln?
Gespannt wurden die Tiere beobachtet, doch fast enttäuscht würdigte Ulrich Mück nach ausgiebigem Begutachten das gute Sozialverhalten und die besonnene Reaktion der Tiere auf die knappe Ressourcenlage. Die schwarzbunten Holstein-Friesian (HF) von Peter Krentz hatten trotz ihrem Ruf (laut Uli Mück werden die HF in Bayern wohl allgemein als „hinterfotzig“, übersetzbar mit hinterlistig, bezeichnet) einen tiptop Eindruck gemacht. Im Liegebereich, dem Melkstand und Vormelkhof erzählte Herr Krentz abschließend noch von Knackpunkten und Erfolgen seiner Milchviehhaltung.